Frauke Petry beschreibt in der Dokumentation "Nervöse Republik"
ihre Gefühlslage beim Kontakt mit den Medien so:" Liebe Medienvertreter,
seien Sie gewiss, dass unsere sprichwörtlichen Schmerzen, mit
Ihnen zu sprechen, vorhanden sind".
Sie spricht von der "Pinocchio-Presse", viele ihrer AfD-Mitglieder
von der "Lügenpresse". Stimmungsmache gegen die Medien, das
kommt offenbar bei den AfD-Anhängern gut an, damit lässt sich
Stimmung machen.
Wer einmal auf einer Parteiversammlung - oder einer Wahlveranstaltung -
als Journalist/in dabei sein durfte (häufig werden sie teilweise oder ganz
ausgesperrt), erlebt eine Atmosphäre der Hetze, Geringschätzung und
Beleidigungen.
Was also tun? Wo man doch weiß, dass die AfD-Funktionäre gezielt
auf verbale und tatsächliche Provokationen setzen, um in die Schlagzeilen
zu kommen. Und sich danach als Opfer der "Lügenpresse" gerieren. Mit
der Behauptung, Journalisten/innen hätten falsch berichtet.
Aber es stellen sich auch Fragen an die Medien. Zum Beispiel die von
Lutz Kinkel (ehemals stern.de - auch in der Doku "Nervöse Republik"):
"Wenn rund 10 Prozent der Wahlberechtigten das Potential für die
AfD sind, warum berichten wir dann so, als ob sie eine 40-Prozent
Partei wäre ? Machen wir sie damit nicht größer als sie in Wirklichkeit
ist?"
Und müssen wir auf jedes Stöckchen springen, was uns diese Partei
hinhält? Sollten wir nicht viel intensiver über all das recherchieren,
was diese Partei lieber geheim halten möchte: Ihre Finanziers und
Hintermänner, die Plattformen ihrer "Anhänger" und "Unterstützer",
das Vorleben ihrer Kandidaten/innen, die "Erfolgsbilanzen" ihrer
parlamentarischen Arbeit, ihre Verbindungen zu rechtsradikalen
Organisationen ........
Die AfD und die Medien - ein sicherlich sehr schwieriges, auch nerviges
Thema. Und als Panel auf unserer Jahrestagung auch umstritten.
Doch warum sollten wir nicht dem ehemaligen Verleger und Publizisten
und heutigem AfD-Spitzenfunktionär Alexander Gauland all das direkt sagen,
was uns alle zu Recht empört ?
Links zum Thema:
ARD Panorama:
http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2016/Alternative-fuer-die-Politik-Emotionen-statt-Fakten,postfaktisch102.html
http://www.taz.de/!5399011/
http://www.tagesspiegel.de/politik/bundestagswahlkampf-afd-macht-geplante-provokationen-zur-medienstrategie/19279750.htmlhttps://www.tagesschau.de/inland/afd-strategiepapier-101.htmlhttp://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-05/afd-jerome-boateng-alexander-gauland-frauke-petry-medien-bjoern-hoecke
http://www.taz.de/!5410438/https://www.welt.de/politik/deutschland/article161154671/AfD-schliesst-Medien-nach-Belieben-aus.html
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/ueber-den-erfolg-der-afd-durch-soziale-medien-14545155.html
http://www.tagesspiegel.de/medien/aktion-afdfrei-medien-und-die-afd-zeit-fuer-eine-pause/13698960.html