Es gab Zeiten, da gab es noch einzelne Leserbriefe, gelegentlich auch
Anrufe, mit denen sich Redaktionen beschäftigen mussten.Sie stammten
von Zuschauern oder Leser, die auf die Arbeit der Journalisten/innen
reagierten. Das ist Vergangenheit.
Heute wird rund um die Uhr gepostet und gemailt. Viele tausend Reaktionen
erreichen manche Redaktion täglich. Es sind allzu oft keine Glückwünsche
für gelungene Recherchen oder Anerkennung für gut gemachte Beiträge.
Immer häufiger sind es Botschaften von "empörten Bürgern" oder Beschwerden
über die angebliche Einseitigkeit der Berichterstattung.
Aber es gibt auch übelste Drohungen und schlimmste Hetze. Der Ton ist
rauher und auch verletzender geworden.
Fast alle großen Verlage und Sender haben längst eigene Redaktionen, die
sich um die tägliche Flut der eingehenden Reaktionen kümmern.
Und all diese Kollegen/innen stellen sich die gleichen Fragen: Wie ist ein
sinnvoller Dialog überhaupt noch möglich? Wie reagiert man auf Hetze und
Pöbeleien? Was sortiert man aus, was bleibt in der Kommentarfunktion
noch sichtbar? Wo sind die Grenzen zwischen zulässiger, auch harscher
Kritik und nicht mehr hinnehmbaren Kommentaren? Was sind die sinnvollen
Kriterien für die eigentlich gewünschte Transparenz und Dialogbereitschaft?
Die Kolleginnen vom SPIEGEL, der ZEIT und der TAGESSCHAU erzählen
über ihre tägliche Arbeit, ihre Herausforderungen, ihre "Lösungswege".
Es ist eine Aufgabe, mit der sich immer mehr Journalisten/innen
beschäftigen
müssen. Eine schwierige Aufgabe.
Links zum Thema:
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-114137.htmlhttp://blogs.faz.net/deus/2015/05/30/ein-tag-von-der-empoerung-der-ard-redakteurin-zur-morddrohung-der-antifa-2612/http://www.bento.de/politik/anna-mareike-krause-ueber-hass-kommentare-im-internet-loesungen-und-strategien-935376/