Journalisten gehören zu den attraktivsten Zielen digitaler Überwachung, die ein Staat hat: Ihre Aufgabe ist es, die Mächtigen zu kontrollieren und Quellen zu gewinnen, um brisante Informationen zu erhalten. Wer Journalisten dabei überwacht, ist immer den entscheidenden Schritt voraus und kann unliebsame Berichterstattung im Zweifel unterbinden.
Die Snowden-Veröffentlichungen haben gezeigt, was technisch möglich ist und mitunter auch gemacht wird – aber bis heute haben viele Journalisten nicht die richtigen Schlüsse daraus gezogen. Übertriebene Furcht vor Totalüberwachung ist ebenso falsch wie ein sorgloses „Für mich interessiert sich eh keiner“.
Aber wo verläuft die Grenze zwischen Paranoia und Realität? Wozu sind deutsche Ermittler und Geheimdienste technisch in der Lage? Und was ist ihnen rechtlich erlaubt? In diesem Workshop sollen diese Fragen unter Bezugnahme auf neuste politische Entwicklungen und Erkenntnisse aus dem NSA-Untersuchungsausschuss erörtert werden. Ziel ist es, Teilnehmer für die Gefahren digitaler Überwachung zu sensibilisieren, ohne sie mit unbegründeter Angst vor der Nutzung digitaler Kommunikations- und Recherchetools zurückzulassen.