These: Wenn es um investigative Recherche geht, spielt Radio als eigenständiges Medium in der Außenwahrnehmung keine Rolle. Das hat zwei Gründe: Entweder haben Radiosender erst gar keine Infrastruktur für investigativen Journalismus. Oder da, wo Rundfunkanstalten Investigativ-Teams aufgebaut haben, läuft Radio „unter ferner liefen“. Woran liegt das? Wie viel Recherchen von Radioleuten gibt es überhaupt? Warum wird Radiorecherche nicht eigenständig vermarktet? Welches Potential kann speziell Radio einbringen?
Tod eines Stasi-Agenten
6-teilige Serie von Lisbeth Jessen und Johannes Nichelmann Produktion WDR/ Danmarks Radio 2017
Der ehemalige Stasi-Agent Eckardt Nickol ruft die dänische Journalistin Lisbeth Jessen an. Er habe Angst bald umgebracht zu werden. Wenige Monate später findet Nickols Ex-Freundin dessen Leiche in einer Ferienhütte in einem Urlaubsparadies in Dänemark. Eckardt ist Diabeti- ker und offenbar an einer Überdosis Insulin ums Leben gekommen.
Major Eckardt Nickol arbeitet bis zum Oktober 1990 für das Ministerium für Staatssicherheit der ehemaligen DDR. Er gibt an, für die „Hauptverwaltung Aufklärung“, den Auslandsgeheimdienst der Stasi tätig gewesen zu sein. Nach der Wende versucht er brisante Stasi-Dokumente an Zeitungen, Fernsehsender und Nachrichtendienste zu verkaufen. Der Bundesnachrichtendienst ist bereit, ihm 200.000 Euro zu bezahlen.
Einige Menschen zweifeln daran, dass es sich um einen Unfalltot handelt. Lisbeth Jessen und ihr deutscher Kollege Johannes Nichelmann rollen den Fall neu auf. Bei ihren Recherchen sto- ßen sie auf einen aktuellen Fall, der im Zusammenhang mit Nickol stehen könnte. Eine Ge- schichte über Journalismus, den Umgang mit der DDR-Vergangenheit im Nachwende- Deutschland und einen Mann, der in einer düsteren Geheimdienstwelt alles verloren hat.
http://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-tod-eines-stasi-agenten/tod-eines-stasi-agenten-104.html