Seit vielen Jahren bewerten Journalisten beim Medien-Doktor an der TU Dortmund die Berichterstattung über Medizin- und Umweltthemen. Die Auswertung von weit über 400 Beiträgen aus Print-, TV-, Hörfunk- und Online-Medien zeigt nun: Lokal und Regionalmedien schneiden in der Medizinberichterstattung im Vergleich zu überregionalen Medien oft erheblich schlechter ab. Anstatt kritisch zu berichten, findet sich häufig eine „Hofberichterstattung“ über Kliniken und Gesundheitszentren der Region, in denen neueste Innovationen angepriesen werden. Pressemitteilungen finden mitunter ebenso den direkten Weg in journalistische Beiträge wie Berichte über vermeintliche Wunderheiler. Der Workshop möchte zunächst die Ursachen für diese Qualitätsmängel beleuchten: Gibt es überhaupt ein Bewusstsein dafür oder sind es eher die Rahmenbedingungen in den Redaktionen? Kollegen aus Regionalmedien stellen in persönlichen Berichten die Arbeitsbedingungen dar, unter denen dort Medizin- und Wissenschaftsjournalismus entsteht. Im zweiten Teil werden Strategien aufgezeigt, wie auch nicht-spezialisierte Journalisten mit wenig Mitteln einen besseren und kritischeren Medizin- und Wissenschaftsjournalismus betreiben können.