"Fake News" - Zwei Worte, ein Begriff. Spätestens seit der Endphase des US-Wahlkampfs
sind "Fake News" in aller Munde, wurden zum Aufregerthema nicht nur für Journalisten, Politiker
und Wissenschaftler. Und jene, die in Deutschland seit vielen Monaten gegen die angebliche
"Lügenpresse" hetzen, fühlen sich bestätigt: Ein US-Präsident könne sich ja nicht irren.
Unzählige Artikel, journalistische Analysen, wissenschaftliche Untersuchungen, vertiefende
Diskussionen - ein mangelndes Interesse am Thema "Fake News" kann nicht unterstellt
werden. Ganz im Gegenteil.
Es entsteht zwangsläufig der Eindruck, es handle sich um ein neues, bislang unbekanntes
Phänomen. Als ob in der Vergangenheit sich alle Journalisten, Politiker oder Wissenschaftler
ausschließlich am Grundsatz der Wahrhaftigkeit orientiert hätten.
Dabei gab (und gibt) es doch auch in der Medienbranche gezielte Desinformationen, erfundene
Lügengeschichten, völlig einseitige Berichterstattung - auch Hetze und plumpe Stimmungsmache.
Was es aber nur vereinzelt gab: Proteste dagegen, fundierte journalistische Recherchen über
diesen Missbrauch von Pressefreiheit, eine selbstkritische Aufarbeitung. Und viele von denen,
die genau das taten, wurden entweder ignoriert oder als "Spinner" und "Nestbeschmutzer" ab-
gekanzelt.
Warum heute also in fast allen Verlagen und Sendern eigene Redaktionsgruppen zum Aufspüren
und Bekämpfen von "Fake News"? Warum reden heute alle über "Fake News"? Und wie lautet
eigentlich die Erklärung für das lange, lange Nichtstun?
Links zum Thema:
http://uebermedien.de/11899/fake-news-und-der-blinde-fleck-der-medien/http://www.planet-interview.de/interviews/jakob-augstein/49542/http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/interview-fake-news-sind-gefaehrlich100.htmlhttp://meedia.de/2017/01/20/frische-fake-news-zu-donald-trump-der-zeit-sowie-dem-alten-und-dem-jungen-augstein/